2: "Ein Sommertag macht keine Liebe" (1960)

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Wer kennt nicht die Serien „Ein Bayer auf Rügen“ oder „Hallo Robbie“? Weitgehend unbekannt ist, dass auf den Inseln Rügen und Hiddensee, sowie in der Hansestadt Stralsund seit fast 100 Jahren Filme gedreht wurden. Wir rufen - nach „SAS 181 antwortet nicht“ in unserer Juni-Ausgabe - nun einen weiteren Filmstreifen in Erinnerung...

Einen Start ins Leben stellt man sich anders vor: Als Oberschüler von der Schule geflogen und dann als Anlernling (durch des Vaters Vermittlung!) auf die Stralsunder Volkswerft. Wie sagte der alte Herr? „Damit Du erst einmal begreifst , was das Leben ist!“ Davon war Jan – der Filmheld in Benno Pludras Verfilmung „Ein Sommertag macht keine Liebe“ jedoch noch weit entfernt. Vor ihm lag ein Wochenende mit blauem Himmel und Sonnenschein. Und die Bekanntschaft mit Christine...

„Auf der Überfahrt von Stralsund nach Hiddensee sah ich sie das erste Mal. Sie gefiel mir. Warum auch nicht?“ Ja, Schüchternheit war nicht Jans Sache. Aber Vorsicht! Da ist noch Hannes, der passt höllisch auf sie auf und wirft Jan nicht gerade freundliche Blicke zu. Und Jan? Der zeigt sich unbeeindruckt. Mit ein paar Brocken Latein mimt er den Oberschüler, der er gar nicht mehr ist. Für einen Sommertag...

Denn der Alltag holt ihn schon bald darauf ein. Angekommen auf der Volkswerft, wird der zukünftige Anlernling einer Jugendbrigade zugeteilt. Dort erwarten sie ihn schon: Christine, die Kranfahrerin, und Hannes, als eifersüchtige Leiter der Brigade. Die Welt ist klein und Spannungen sind dabei vorprogrammiert: Benno Pludras Held versinkt immer mehr in den Problemen mit seinem Umfeld. Karl Heinz Brey versetzt sich im Film-Programm von 1961 in den Filmheld und umreißt die Situation so:

„Ich machte eine Dummheit nach der anderen, beschimpfte Christine, prügelte mich mit Hannes und benahm mich überhaupt völlig unmöglich. Hätte ich damals geahnt, was für ein feiner Kerl der Hannes ist – ich glaube manches wäre anders gekommen...“ Denn der Leiter der Brigade lässt - obgleich er allen Grund hätte - nicht zu, dass Jan aus seiner Brigade entfernt werden soll. Damit nicht genug, bringt er auch noch die Sache zwischen Jan und Christine in Ordnung.
Auch wenn die Selbstlosigkeit des Leiters schon überzeichnet scheint, wird er nur so dem gewünscht Typus des neuen Menschen gerecht. Dennoch der Film ist eine reizende Geschichte um zwei Verliebte, die sich am Ende noch im Leben und in der Liebe beweisen müssen. Die Erkenntnis daraus dürfte so alt sein, wie gegenwärtig: „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ oder um mit dem Filmtitel zu sprechen: „Ein Sommertag macht keine Liebe“.

Das von Herbert Ballmann begonnene Filmprojekt wurde von dem Regisseur Gerhard Klein fertiggestellt, da Ballmann sich nach Unstimmigkeiten mit der DEFA und dem Entzug der Regie an dem Filmprojekt "Haus im Feuer" entschlossen hatte, die DDR zu verlassen.

Weitere Informationen:

Regie: Herbert Ballmann, Gerhard Klein / Drehbuch: Herbert Ballmann, Benno Pludra / Kamera: Götz Neumann / Schnitt: Evelyn Carow

Mitwirkende: Christel Bodenstein: Christine, Willi Schrade: Jan, Erik Veldre: Hannes, Helga Göring: Mutter Lammers, Albert Hetterle: Vater Lammers, Hans Finohr: Kaluweit, Monika Bergen: Inge, Barbara Dittus: Elke, Dieter Perlwitz: FDJ-Sekretär, Manfred Ott: Herbert, Rolf Römer: Hering, Fritz Decho: Junger Mann, Trude Brentina: Blumenfrau, Dieter Kaufmann: FDJ-Funktionär, Friedel Nowack: Wohnungsinhaberin, Helmut Schreiber: Badegast,

DVD (Keine Veröffentlichung bekannt) Länge: 78 min.

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