1: "SAS 181 antwortet nicht" (1959)

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Wer kennt nicht die Serien „Ein Bayer auf Rügen“ oder „Hallo Robby“? Weitgehend unbekannt ist, dass auf den Inseln Rügen und Hiddensee, sowie in der Hansestadt Stralsund seit fast 100 Jahren Filme gedreht wurden. Wir rufen einige von Ihnen wieder in Erinnerung...

Das der Film auch immer ein Stückchen Auseinandersetzung mit der Gesellschaft – also Spiegel seiner Zeit – ist, verdeutlicht der 1958 in Saßnitz auf der Insel Rügen gedrehte und hauptsächlich spielende Film „SAS 181 antwortet nicht...“ In einem Lehrlingswohnheim des Fischkombinates Saßnitz bereiten sich Jungen und Mädchen auf ihren Dienst in der Fischereiflotte vor. Im Mittelpunkt steht dabei Kurt. Seine ganze Leidenschaft gilt dem Segelsport, dem er - wie viele in dieser Zeit – über die GST (Gesellschaft für Sport und Technik) nachgeht.

Er träumt – auch dies gleicht dem Empfinden seiner Zuschauer – von fremden Ländern und Völkern. Seine Lehrer und Kameraden trauen seinem klaren Kopf und seinen kräftigen Händen. Ein erster Konflikt baut sich auf, als durch seine Disziplinlosigkeit ein Segelkutter an der Küste zerschellt. Die Folgen sind „gelernten DDR-Bürgern“ bekannt: Man muss Rechenschaft ablegen vor der FDJ-Versammlung, fühlt sich unverstanden und kapselt sich folglich von der Umgebung ab... Kurt geht es ähnlich – er fühlt sich zudem gedemütigt und unterschätzt. In seiner Frustration öffnet er sich gegenüber Anke. Doch der nächste Konflikt scheint vorprogrammiert, denn Anke fühlt sich auch zu Hannes hingezogen. Die klassische Dreiecksgeschichte erhält zusätzliche Dynamik, als Kurt und Hannes gemeinsam einen Einsatz auf hoher See haben.

Gemeinsam fahren sie mit dem Kutter SAS 181 zum Fischfang auf die Ostsee. Die Atmosphäre an Bord ist bedingt durch die die Kapitän Laue mit einer Sturmwarnung begründet. - Auch dies nicht ungewöhnlich So gab es zu DDR-Zeiten manchen Freundschaftstörn nach Polen, bei dem man vom Kurs abkam, um auf Bornholm festzumachen. Als Begründung musste Umstände unterkühlt und eigenartig. Die Ereignisse gipfeln in dem Anlegen des Kutters in Bornholm, oft herhalten, dass das Trinkwasser faulig geworden war oder die Ruderanlage inspiziert werden musste. – Doch zurück zum Film: Laue will auf Bornholm Ladung und Schiff verkaufen und Maschinisten Jens wieder auf große Fahrt. Nun kann sie auch „Republikflucht“ begehen. Kurt eilt prompt zurück an Bord, befreit seine eingeschlossenen Kameraden und geht mit Hilfe des ein Sturm nicht mehr von der Heimkehr abhalten.

Am Ende steht ein geläuterter Held, der das Schiff rettet und einen Freund in Hannes gewinnt. Christoph Funke meint dazu im Film-Programm von 1959: „Sie retteten ein Schiff, aber auch Freundschaft, Kameradschaft, Kollektivgeist, ohne die die Seefahrt in einem sozialistischen Land undenkbar ist.“ Keine Frage: Ein Film seiner Zeit. Aber er setzt sich durchaus mit den Problemen von damals auseinander und ist auch regional von enormer Bedeutung, denn Saßnitz ist in diesem Film weit mehr als eine Filmkulisse.

Weitere Informationen:

Regie: Carl Balhaus / Drehbuch: Günter Reisch / Dramaturgie: Margot Beichler / Musik: Helmut Nier / Kamera: Horst E. Brandt / Schnitt: Ilse Peters

Mitwirkende: Ulrich Thein: Kurt, Lehrling im Fischkombinat / Otmar Richter: Hannes, Lehrling im Fischkombinat / Rita Gödikmeier: Anke, Lehrling im Fischkombinat / Friedrich-Wilhelm Junge: Hänfling / Erwin Geschonneck: Laue, Kapitän eines Fischkutters / Wilhelm Koch-Hooge: Poppe / Gustav Püttjer: Jens, Fischer im Fischkombinat / Erich Brauer: Decksmann von Laue / Hans Finohr: Wilhelm Kollmorgen / Klaus Gendries: Eisermann / Fritz Diez: Kombinatsleiter / Harry Hindemith: Dänischer Hafenkapitän / Hans-Joachim Gläser: Spuchti / Gerd Scheibel: Knautschke / Klaus Erforth: Hicker / Monika Lennartz: Schnippchen / Erik S. Klein: Funker / Adolf Peter Hoffmann: Dänischer Polizist / Carl Balhaus: Stieseck / Rudolf Ulrich: Kamerad von Laue / Horst Buder: Atze / Ernst-Georg Schwill: Kalle

DVD (Keine Veröffentlichung bekannt) Länge: 91 min.

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